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Business and Biodiversity: CBD-COP 11 in Indien

CBD-COP 11 in Indien

'Biodiversity in Good Company' auf der Biodiversitätskonferenz

Vom 8. bis zum 19. Oktober 2012 kamen Delegierte aus 193 Vertragsstaaten zu der 11. UN-Konferenz (COP 11) des Übereinkommens zur biologischen Vielfalt (CBD) im indischen Hyderabad zusammen. Die Vertragsstaatenkonferenz lag am Beginn der UN-Dekade der biologischen Vielfalt, welche die Umsetzung des Strategischen Plans zur Biodiversität 2011 – 2020 und die dort enthaltenen Aichi-Ziele voranbringen soll. Die 'Biodiversity in Good Company' Initiative war auf der UN-Konferenz mit vielfältigen Aktivitäten vertreten, die in Kooperation mit dem deutschen Bundesumweltministerium umgesetzt werden konnten.

Während die Vorgängerkonferenz in Nagoya, Japan, im Jahr 2010 eine Konferenz der großen Strategien war, ging es in Hyderabad, nicht minder bedeutsam, um die Umsetzung. Im Mittelpunkt der CoP 11 standen die Frage nach der Finanzierung der internationalen Naturschutzzusammenarbeit, die Umsetzung des 2010 beschlossenen Strategischen Plans zur Biodiversität 2011 – 2020 mit den sogenannten Aichi-Zielen sowie eine Bestandsaufnahme zur Ratifizierung und Umsetzung des Nagoya-Protokolls. Das 2010 beschlossene Nagoya-Protokoll ist ein neues völkerrechtliches Instrument, das international verbindliche Regeln für den Umgang mit genetischen Ressourcen etabliert (Access and Benefit Sharing, ABS). Die Vertragsstaaten stehen vor der durchaus nicht trivialen Aufgabe, das Protokoll in nationales Recht umzusetzen. Darüber hinaus lag einer der fachlichen Schwerpunkte in Hyderabad auf der Biodiversität von Meeren und Küsten.

Es waren mitunter zähe Verhandlungen in Indien, die Angst vor einem Scheitern war allgegenwärtig. Geld regiert die Welt, und das Ringen um einen Finanzplan – die „Mobilisierung von Ressourcen“  –  überlagerte bis zur letzten Minute alle anderen Themen. Um drei Uhr nachts gelang dann doch noch eine Einigung: Die Industrieländer haben zugesagt, ihre Naturschutz-Zahlungen an die Entwicklungsländer bis 2015 zu verdoppeln. Als Bemessungsgrundlage (Baseline) dienen die bisherigen durchschnittlichen jährlichen nationalen Ausgaben zwischen 2006 und 2010.  Braulio Ferreira de Souza Dias, Executive Secretary of the Convention on Biological Diversity fasste zusammen: “These results, coming in a period of economic crisis, demonstrate that the world is committed to implementing the CBD. We see that governments are moving forward in implementation and seeing biodiversity as an opportunity to be realized more than a problem to be solved.”
Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse der Konferenz gibt die Abschlusspressemitteilung der CBD.

Die Rolle von Unternehmen und Wirtschaft

Bereits auf der COP 10 in Nagoya hoben die Vertragsstaaten hervor, wie wichtig die Einbindung der Wirtschaft in den Biodiversitätsschutz ist. In einem eigenen Beschluss X/21 Business Engagement sagten sie zu, diese Einbindung voranzutreiben und nationale Unternehmensinitiativen sowie Dialogprozesse anzustoßen. In Indien haben die Vertragsparteien mit einem Beschluss zu „Business and Biodiversity“ den Vorgängerbeschluss aufgegriffen und spezifiziert. Die Verhandlungen zur Rolle der Wirtschaft erwiesen sich als erstaunlich langatmig und schwierig und führten erst nach mehreren Krisensitzungen in Untergruppen zu einer Einigung. Diese gelang nur, indem der Ausgangsentwurf sehr stark relativiert und die Verpflichtungen für Regierungen sowie Unternehmen deutlich abgeschwächt wurden. Es sind die Verben der Diplomatensprache, die dies anzeigen: Aus „promote“ wird „consider promoting“, aus „urge their supply chains“ wird „encourage their supply chains“, aus „full integration of biodiversity into private sector activities“ wird „integration of biodiversity into private sector activities“. Der daraus resultierende Beschluss XI/7. Business and Biodiversity ist inzwischen in der finalen Version verfügbar.

 

 
Plenarsitzung bei der CoP 11, Hyderabad

Die 'Biodiversity in Good Company' Initiative war auf der UN-Konferenz mit vielfältigen Aktivitäten vertreten, die in Kooperation mit dem deutschen Bundesumweltministerium umgesetzt werden konnten. Carolin Boßmeyer, Managing Director, führt diesbezüglich aus: „Wir wollten als branchenübergreifendes Unternehmensnetzwerk das Engagement unserer Mitgliedsunternehmen im Bereich Biodiversitätsschutz und die zunehmende Bedeutung des Themas für die Privatwirtschaft darstellen. Es gehört zu unserem Verständnis von Unternehmensverantwortung, sich auf solchen Konferenzen einzubringen.“

Auf der Interactive Fair for Biodiversity im Rahmen der CoP 11 präsentierte die Initiative sowohl rund 30 Praxisbeispiele der Mitgliedsunternehmen als auch das Handbuch Biodiversitätsmanagement. Die Best Practices zeigen, wie Unternehmen unterschiedlichster Branchen in ihren Geschäftsfeldern aktiv werden. 

 
'Biodiversity in Good Company’ Initiative auf der Interactive fair for Biodiversity, CoP 11


Bei dem Sie Event "Business and Biodiversity in Transition: 'Biodiversity in Good Company' as an Example for Creating Business Initiatives" am 19 Oktober stellten fünf Mitgliedsunternehmen ihre Aktivitäten im Bereich Biodiversitätsschutz sowie Biodiversitätsmanagement vor:

  • Fujitsu Limited: Michinori Kutami PhD, Principal Technologist, Corporate Environmental Strategy Unit
  • Mars: Henry Wyes, Advisor Biodiversity
  • SARAYA CO., LTD.: Ittoku Saraya, Chief of Sales Promotion Team, Sanitation Business Division, and Nobuo Nakanishi, Researcher
  • UPM Kymmene: Andrew Heald, Environmental Manager, Forest Plantations
  • Volkswagen: Subodh Singh, Senior Manager Environment Dept. Volkswagen India Pvt. Ltd., Chakan Plant

Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium informierte die Initiative am 18. Oktober über die Aktivitäten auf deutscher Ebene rund um „Business and Biodiversity“. Mit dem Projekt „Unternehmen biologische Vielfalt 2020“ soll ein neues Netzwerk aus Wirtschaftsverbänden, Naturschutzorganisationen und Regierung geschaffen werden. 'Biodiversity in Good Company‘ beteiligt sich mit seinen Vorreiterunternehmen an dieser Partnerschaft. 


Side Event “Germany’s Commitment to Business and Biodiversity: Creating a New Dynamic Platform for Action and Dialogue between Business, Government and Nature Conservation Institutions, and Setting up TEEB Germany”: Nicola Breier, Umweltministerium, Carolin Boßmeyer, ‘Biodiversity in Good Company’ Initiative, Dr. Julian Rode, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Joost Bakker, Global Nature Fund (v. l. n. r.)

Am Rande der Vertragsstaatenkonferenz fand auch das 2. Treffen der „Global Partnership on Business and Biodiversity” statt. 'Biodiversity in Good Company’ ist Partner in diesem weltweiten Netzwerk nationaler und regionaler Unternehmensinitiativen, das derzeit unter dem Dach der CBD auf- und ausgebaut wird, um durch mehr Austausch Synergien zu erzeugen. Das Startsignal dazu gaben die Vertragsparteien in 2010 in ihrem Beschluss zur Rolle der Wirtschaft. CoP 10 in Japan 2010 beschlossen hatte, um die Wirtschaft zum Handeln zu motivieren. Die bislang beteiligten Partner brachten in Hyderabad in einer „Declaration of Support“ ihre Unterstützung für diesen Prozess zum Ausdruck. Angestoßen hatte diese Erklärung die 'Biodiversity in Good Company‘ Initiative.

 

Die Initiative ist Unterstützter der "Declaration of Support for the CBD Global Partnership on Business and Biodiversity"

Auf der UN-Biodiversitätskonferenz 2010 im japanischen Nagoya haben die Vertragsstaaten beschlossen, unter dem Dach der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) ein globales Netzwerk für nationale und regionale Initiativen zum Thema Unternehmen und biologische Vielfalt aufzubauen. Im Vorfeld der 11. Vertragsstaatenkonferenz im Oktober 2012 in Indien initiierte 'Biodiversity in Good Company' eine gemeinsame Unterstützungserklärung der bislang beteiligten Partner, die auf der Konferenz veröffentlicht wurde. Declaration of Support

Veranstaltungen im Rahmenprogramm der CoP 11

  • Side Event "Business and Biodiversity in Transition: 'Biodiversity in Good Company' as an Example for Creating Business Initiatives" (19. Oktober 2012, 13:15 – 14:45 Uhr). Zu Einladung und Programm
  • Gemeinsames Side Event mit dem Bundesumweltministerium: "Germany’s commitment to business and biodiversity: Creating a new dynamic platform for action and dialogue between business, government and nature conservation institutions, and setting up TEEB Germany" (18. Oktober 2012, 13:15 - 14:45 Uhr). Zu Einladung und Programm
  • 2nd Meeting of the "CBD Global Partnership on Business and Biodiversity" (16. Oktober 2012, The Westin Hyderabad Mindspace Hotel)
  • Side Event der "CBD Global Partnership on Business and Biodiversity" (15. Oktober 2012, 18:15 - 19:45 Uhr)

Messestand

Auf der Interactive Fair for Biodiversity am Rande der Biodiversitäts-Konferenz präsentierte die 'Biodiversity in Good Company' Initiative rund 30 Praxisbeispiele der Mitgliedsunternehmen sowie das Handbuch Biodiversitätsmanagement. Die Beispiele zeigen, welche Lösungen Unternehmen für sehr unterschiedlichen Herausforderungen entwickeln und wie sie den Schutz der biologischen Vielfalt in ihr Umweltmanagement integrieren. Sieben Mitgliedsunternehmen nahmen aktiv an der Konferenz in Indien teil: Aleph, Fujitsu und Saraya aus Japan, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Mars, UPM Kymmene und Volkswagen.

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