Biodiversität in den Faber-Castell-Forsten in Prata, Brasilien, Bild: Faber-Castell

Sehr geehrte Damen und Herren,


das Jahresende schon in Sichtweite, ist im Herbst auch beim Thema "Business and Biodiversity" einiges los. Am 17. November hatten wir bei der Otto Group einen inspirierenden Erfahrungsaustausch mit zahlreichen anderen Unternehmen auf unserer Konferenz "Vor der Haustür und hinterm Horizont: Biodiversität als unternehmerische Herausforderung". Gastredner Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, bereicherte die Veranstaltung mit einem wichtigen politischen Impuls.

Im Oktober tagten für mehrere Wochen die 194 Vertragsstaaten der CBD in Korea – wir haben uns an dem dortigen dreitätigen "Business Forum" beteiligt. Und zu guter Letzt kam am 21. November die EU Business and Biodiversity Platform zu ihrem Jahrestreffen in Brüssel zusammen. Hoffentlich bringt das viele Tagen und Sprechen und Netzwerken das Thema auch voran! Ein bisschen neidisch darf man da auf die erfrischend-freche Kampagne des Bundesumweltministeriums "Zusammen ist es Klimaschutz" sein, die ja richtig gut einschlägt in sozialen wie traditionellen Medien. Was wären wohl entsprechend muntere Ideen und Motive für die biologische Vielfalt?

Dieses ist der erste Newsletter nach einer technischen und ästhetischen Generalüberholung. Er sollte nun auch gut auf den smarten Geräten zu lesen sein – bei Adleraugen sogar ohne Großziehen und Brille.

Aus der Reihe unserer Mitglieder steht dieses Mal Faber-Castell im Mittelpunkt. Wir freuen uns, dieses Familienunternehmen in unserem Netzwerk zu haben!

Mit herzlichen Grüßen 
Ihre 'Biodiversity in Good Company' Initiative

BIODIVERSITÄT ... IN DEN FORSTEN VON FABER-CASTELL

"Es ist mir ein großes Anliegen, nicht auf Kosten meiner Nachfolger zu wirtschaften, sowie Rohstoffe zu verwenden, die nicht zulasten von Mensch oder Natur gehen. Als Unternehmer ist es für mich selbstverständlich, im doppelten Wortsinn 'anständig' Geld zu verdienen. Der Anstand, der auf Werten wie sozialer und ökologischer Verantwortung, Vertrauen, Ehrlichkeit und fairem Umgang miteinander basiert, ist durchaus mit einem gesunden Streben nach Ertragskraft vereinbar." 

Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell, Vorstandsvorsitzender Faber-Castell AG Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell, Vorstandsvorsitzender Faber-Castell AG
Weißspecht (Melanerpes candidus), Bild: Celso de Freitas Parruco Weißspecht (Melanerpes candidus), Bild: Celso de Freitas Parruco Goldstirnsittich (Aratinga aurea), Bild: Celso de Freitas Parruco Goldstirnsittich (Aratinga aurea), Bild: Celso de Freitas Parruco Bartkuckuck (Nystalus chacuru), Bild: Celso de Freitas Parruco Bartkuckuck (Nystalus chacuru), Bild: Celso de Freitas Parruco

Förderung der Biodiversität in Brasilien

Mitte der 1980er Jahre startete Faber-Castell ein einzigartiges Aufforstungsprojekt in Brasilien. Die rund 10.000 Hektar großen, firmeneigenen Forste in Prata (Brasilien) werden nicht nur zur Holzgewinnung genutzt, sondern dienen auch dem Erhalt der Artenvielfalt und dem Schutz des dortigen Ökosystems. In Kooperation mit anerkannten brasilianischen Universitäten entstand das Projekt Animalis, welches die lokale Artenvielfalt und deren Entwicklung auf den naturbelassenen Flächen des Aufforstungsprojekts von Faber-Castell in Brasilien dokumentiert. Auf Basis von Beobachtungen, Fußabdrücken und Ausscheidungen der Tiere erfolgt seit 1992 eine jährliche Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Arten.

Mittlerweile sind 61 Säugetier-, 232 Vogel- und 55 Reptilien- und Amphibienarten in den naturbelassenen Arealen der firmeneigenen Forste beheimatet. Nach aktuellen Ansichten gelten 13 der insgesamt 512 beobachteten Arten als vom Aussterben bedroht.

Nachhaltige Aufforstung in Kolumbien

Einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft leistet Faber-Castell auch im ländlichen Norden Kolumbiens, in der Nähe des Rio Magdalena. Im Jahr 2009 hat sich Faber-Castell als einer der wenigen privatwirtschaftlichen Investoren diesem Projekt angeschlossen, mit dem Ziel Holzressourcen aus nachhaltigem Anbau für die Bleistiftproduktion zu generieren. Seitdem werden dort knapp 2.000 Hektar Waldfläche (die Größe von 3.800 Fußballfeldern) von kolumbianischen Kleinbauern im Auftrag von Faber-Castell bewirtschaftet. Die beforsteten Plantagen sorgen für eine höhere Bodenfruchtbarkeit und erlauben dank ihres Mikroklimas die Ausbreitung der heimischen Biodiversität. Die Waldränder fungieren hierbei als Uferschutz und sind auf Grund des "edge effects" als Übergangszone besonders artenreich. Zudem können die Kleinbauern die nicht zur Forstung genutzte Fläche ihres Waldes unter anderem für die Viehwirtschaft nutzen.

Faber-Castell als klimaneutrales Unternehmen

Eine vom TÜV Rheinland® durchgeführte wissenschaftliche Studie im Jahr 2012 hat bestätigt, dass das Aufforstungsprojekt in Prata (Brasilien) über 900.000 Tonnen CO2 absorbiert.

Logo Tüv-Rheinland
Es wird damit deutlich mehr CO2 gebunden, als vom Unternehmen weltweit jährlich emittiert wird.

Anders als viele Firmen, die ihre Klimabilanz durch den Zukauf von Emissionszertifikaten lediglich rechnerisch neutralisieren, kann sich Faber-Castell als vollständig klimaneutral betrachten.

Gisbert Braun, Head of Corporate Quality and Sustainability bei Faber-Castell, Bild: Anna Seibel Gisbert Braun, Head of Corporate Quality and Sustainability bei Faber-Castell

Kontakt und weitere Informationen

"Die Wälder auf der Erde bieten Lebensraum für zwei Drittel aller Tier- und Pflanzenarten und gehören somit zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Diese zu schützen und gleichzeitig die Verfügbarkeit von Ressourcen aus verantwortungsvollem Anbau sicherzustellen ist eines der strategisch wichtigsten Ziele von Faber-Castell und eine der größten Herausforderungen unserer Zeit."

Sie können mehr Informationen zum Engagement von Faber-Castell im Bereich Nachhaltigkeit einsehen oder sich mit Fragen direkt an Gisbert Braun, Head of Corporate Quality & Sustainability, wenden.

+++ INFOTICKER +++

Staatssekretär Flasbarth appelliert an die Unternehmen, sich zu engagieren Vortrag von Staatssekretär Flasbarth

Wirtschaftsfaktor biologische Vielfalt – Unternehmen diskutieren über ihre Verantwortung für das globale Naturkapital

Hamburg/Berlin, 17. November 2014 – "Vor der Haustür und hinterm Horizont: Biodiversität als unternehmerische Herausforderung" – unter diesem Motto kamen auf unsere Einladung am 17. November rund 100 Unternehmen bei der Otto Group in Hamburg zusammen, um über Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten zum Erhalt des Naturkapitals zu diskutieren. Pointierte Impulsstatements, interessante Praxisbeispiele und eine angeregte Diskussion machten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg.

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Logo der CBD

'Biodiversity in Good Company' im Executive Committee der CBD Global Partnership for Business and Biodiversity

Im Rahmen der CBD-COP 12 fand am 14. Oktober 2014 das 4th Meeting of the Global Partnership statt. Deutschland wurde in das neue Executive Committee berufen. Die Aufgaben übernimmt 'Biodiversity in Good Company' unter Einbindung interessierter Akteure in der deutschen Verbändeplattform “Unternehmen Biologische Vielfalt 2020".

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Logo COP 12

Nachlese 12. CBD-Vertragsstaatenkonferenz in Korea

"Biodiversity for Sustainable Development" war das Motto der nunmehr 12. Konferenz zum Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (CBD-COP 12). 'Biodiversity in Good Company' nahm mit mehreren Mitgliedsunternehmen und der Geschäftsstelle an der Konferenz teil, die vom 6. bis 17. Oktober in Pyeongchang, Korea, stattfand. Mit dabei aus den Reihen der Initiative waren die Unternehmen Aleph, Beraca, Fujitsu, GIZ, Saraya und Sumitomo Mitsui Trust Bank. Erfahren Sie mehr über unsere Aktivitäten in unserer englischsprachigen  Dokumentation!

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Jahrestreffen der EU Business @ Biodiversity Platform

Brüssel, 21. November 2014 - Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am 21. November in Brüssel zum ersten Jahrestreffen der EU Business @ Biodiversity Platform zusammen. Der neue EU-Kommissar für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei, Karmenu Vella, eröffnete die Konferenz. Auch wir sind Mitglied der Plattform.

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HeidelbergCement-Buch: Amphibien und Reptilien in Kiesgruben und Steinbrüchen - Ein Leben zwischen den Elementen

Bucherscheinung: Amphibien und Reptilien in Abbaustätten von HeidelbergCement

Der vierte Band der HeidelbergCement-Buchreihe zur Artenvielfalt in Steinbrüchen und Kiesgruben beschäftigt sich mit zwei Artengruppen, die in Abbaustätten ideale Lebensbedingungen finden: Amphibien und Reptilien.

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UPM Spitzenreiter im Waldprogramm des CDP

UPM wurde am 11. November 2014 bei der Vorstellung des jährlichen Waldberichts des CDP zum führenden Unternehmen im Bereich Werkstoffindustrie ernannt. Das Unternehmen hatte bereits 2013 diese Spitzenposition inne. 

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Reis, Copyright ForestFinance

Projekt "Biodiversität in Standards und Qualitätssiegeln der Lebensmittelbranche" veröffentlicht Handlungsempfehlungen

Lebensmittelindustrie und -handel haben wesentliche Wirkungen auf die biologische Vielfalt. Standards und Siegel spielen hier mit ihrer Vorbildfunktion und Lenkwirkung eine wichtige Rolle. Unterstützt durch die REWE Group haben nun Global Nature Fund und Bodensee-Stiftung im Rahmen des Projekts „Biodiversitätskriterien in Labels und Standards der Lebensmittelbranche" Handlungsempfehlungen für Standards und Qualitätssiegel erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen stehen nun zum Download bereit.