Publikation: The Economics of Biodiversity: The Dasgupta Review.
Anfang Februar ist die spannende und lesenswerte Publikation "The Economics of Biodiversity: The Dasgupta Review" erschienen. Es handelt sich um ein von der britischen Regierung in Auftrag gegebenen Review zur Einschätzung der ökonomischen Vorteile von Biodiversität, der ökonomischen Kosten ihres Verlusts sowie der Identifikation von Handlungsweisen, die sowohl den Schutz der biologischen Vielfalt als auch wirtschaftlichen Wohlstand verbessern sollen.
Im Report wird betont, dass
- dem fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt sowohl Marktversagen als auch institutionelle Versagen zugrunde liegen; Marktversagen, weil natürliche Güter nicht als Kosten angesehen werden („Natures worth to society (…) is not reflected in market prices because much of it is open to all at no monetary charge“; Headline Meassages, p.2), institutionelles Versagen, weil Regierungen und Regierungsorganisationen es bislang nicht geschafft haben, einen hinreichenden Rahmen bereitzustellen, um Externalitäten zu managen („Many of our institutions have proved unfit to manage the externalities. Governments almost everywhere exacerbate the problem by paying people more to exploit Nature than to protect it, and to prioritize unsustainable economic activities.”; ibid.).
- Im Review wird der Ansatz vertreten, dass Wirtschaft eingebettet in Natur ist („economies are embedded in nature“, ibid.); das bedeutet, von der in der Ökonomie verbreiteten Sichtweise abzuweichen, dass technologischer Fortschritt die Erschöpfbarkeit (exhaustability) der Natur überwinden kann. Das Review baut dabei auf dem Wissen über das Funktionieren von Ökosystemen und den Effekten menschlicher Einflüsse auf die Ökosysteme auf.
- Notwendig ist ein transformativer Wandel (transformative change) mit folgenden Schwerpunkten: (i) ensure that our demands on nature do not exceed its supply, and that we increase Nature´s supply relative to its current level; (ii) change our measures of economic success to guide us on a more sustainable path; (iii) transform our institutions and systems – in particular our finance and education systems – to enable these changes and sustain them for future generations” (ibid.).
Die Publikation betont und zeigt auf, dass dieser dringend notwendige Wandel möglich ist.
Da der komplette Report mit ca. 600 Seiten recht lang ist, gibt es eine Kurzversion von ca. 100 Seiten und eine sehr kurze Zusammenfassung der Hauptbotschaften von ca. 10 Seiten.
Sowohl die vollständige als auch die Kurzversion enthalten eine Vielzahl von Grafiken und Illustrationen, die die Zusammenhänge und die Notwendigkeit des Wandels anschaulich verdeutlichen.