Online-Workshop für Mitglieder zu Arten- und Biotopmanagement
Biodiversity in Good Company bietet seinen Mitgliedern regelmäßig eine Plattform für den direkten Austausch mit Expert:innen und Pionierunternehmen. So auch gestern, als das Thema „Flächenmanagement und -akquise“ in einer kurzen und informativen Online-Veranstaltung beleuchtetet wurde.
Viele Unternehmen sind dazu verpflichtet, für ihre Aktivitäten, die häufig auch mit Eingriffen in die Natur verbunden sind, sogenannte Ausgleichsflächen zu schaffen.
Johnny Benjes von der ImmerBunt GmbH und Felix Schulze-Varnholt von Artenglück stellten vor, wie Unternehmen Flächenakquise und -management in Zusammenarbeit mit Landwirten/-innen betreiben können, um Ausgleichsflächen zu gestalten. Viele landwirtschaftliche Flächen weisen durch Überdüngung und Monokultur einen enormen Verlust an Biodiversität auf. Durch diese neu geschaffenen, artenreichen Blühwiesen entsteht nicht nur den Unternehmen ein Imagegewinn, es resultiert auch ein großer Gewinn für die Landwirte/-innen und die Artenvielfalt.
Trutz von der Trenck stellte das System der Ökopunkte vor. Trutz ist Co-Founder von green account, einem Marktplatz für hochwertige Renaturierungsprojekte. Diese Projekte weisen verschiedene Wertigkeiten pro Quadratmeter auf. Ein Moorgebiet weist beispielsweise mehr Ökopunkte pro Quadratmeter auf als einfaches Grünland. Ausgehend vom Ist-Zustand wird im Vergleich zum Soll-Zustand berechnet, wie viele Ökopunkte ein Unternehmen für die Renaturierung der Fläche erhält. Ökopunkte wurden als eine sinnvolle Möglichkeit präsentiert, um schnell, sicher und langfristig in die Renaturierung zu investieren und damit die Biodiversität zu schützen.
Urte Stahl, Biodiversitätsberaterin bei der Flächenagentur Baden-Württemberg GmbH erläuterte Wissenswertes zum Thema „Potentiale und Bausteine für Biodiversität im Siedlungsraum“. Auch auf Unternehmensflächen im Siedlungsgebiet können Ausgleichsflächen geschaffen werden. Die Flächen müssen jedoch dauerhaft angelegt werden, damit sie anerkannt werden. Das heißt es muss gut überlegt sein, wo diese Strukturen sinnvoll sind. Um solche Flächen richtig auszustatten gelten Leitsätze wie „Toleranz für unperfekte Optik“ und „kein Hotel ohne Frühstück“.
Was sich hinter diesen Leitsätzen verbirgt, worauf beim Handel mit Ökopunkten im Detail geachtet werden muss und wie eine gute Zusammenarbeit mit Landwirten/-innen gelingt sind wertvolle Insights zum Schutz und zur Förderung von Biodiversität im Unternehmen. Werden auch Sie Mitglied und profitieren von unseren Angeboten!
Der Online-Workshop fand im Rahmen der Arbeitsgruppe Arten- und Biotopmanagement statt, die von Pascal Bunk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Biodiversity in Good Company geleitet wird.
Biodiversity in Good Company hilft Unternehmen bei der Integration von Biodiversität in ihre Nachhaltigkeitsstrategie und sorgt dafür, dass sich biodiversitätsförderndes Verhalten auch wirtschaftlich lohnt.